Erschöpft und ausgebrannt?
"Mit dem Stress und den Menschen ist es ein bisschen wie mit einem unglücklichen Liebespaar, das nicht voneinander lassen kann: Ohne einander geht es nicht, aber miteinander endet es auf Dauer in der Katastrophe. Wir brauchen diesen uralten Mechanismus, der tief in unserem Körper steckt. In angespannten Situationen macht er uns wach und stark, ursprünglich vor allem, um Gefahren zu erkennen und abzuwehren. Er versetzte unsere Ahnen in Alarmbereitschaft, wenn diese auf der Jagd Beute entdeckten oder sich gegen Feinde behaupten mussten. Heute hilft uns diese Fähigkeit, heranrasenden Autos auszuweichen, Aufgaben unter Druck gut zu erledigen und uns bei Prüfungen zu konzentrieren.
Das Stresssystem unserer Ahnen fuhr herunter, wenn der Bär erlegt oder die Flucht gelungen war. Der Mensch von heute ist dagegen Stressoren ausgesetzt, die ihn über lange Zeiträume belasten: steigende Anforderungen bei der Arbeit, Lärm, Verkehrsstaus und Familienprobleme. Weil unser Stresssystem aber nach wie vor im Steinzeittakt tickt, gerät es bei immer mehr Menschen aus dem Rhythmus und passt sich nicht mehr an die Belastung an, wenn diese abnimmt. Die Folge: Körper und Geist befinden sich ständig im Alarmzustand."
Hier lesen Sie mehr: