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Wussten Sie schon?

Digitale Demenz - Reale Gefahr oder Humbug?

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass exzessive Nutzung digitaler Medien sowohl psychische als auch physische Gesundheitsprobleme verursachen kann. Besonders bei Jugendlichen steigt die Sorge über die Auswirkungen auf ihre Entwicklung. Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass sich die Fälle von chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, verminderte Merkfähigkeit und innerer Leere und Ausgebranntheit in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aus meiner Sicht leben wir jetzt in einer Zeit, in der wir lernen müssen bewusster mit dem digitalen Medium umzugehen. Jetzt wo wir uns in das Wunder der Entwicklung reingeschuppst wurden, reingesogen wurden und die Vielfalt, die Vereinfachung, aber auch die Verkomplizierungder Prozesse kennen lernen durften. Mittlerweile ist wohl jedem klar, dass die versprochnene "Wir werden mehr Zeit haben." nicht eingetroffen ist, sondern eher das Gegenteil "Wir haben keine Zeit und arbeiten für 6 Kollegen.". Und nun können wir daraus lernen, lernen noch mal mehr Grenzen zu setzen - hin zu einem gesunden Umgang mit dem "Teufelszeug"! ;o)


Psychische Auswirkungen

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergab, dass mehr als jeder zehnte Jugendliche Anzeichen eines problematischen Verhaltens im Umgang mit sozialen Medien zeigt, was zu Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Nutzung und negativen Konsequenzen führt. Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen (13 % gegenüber 9 %)


Der übermäßige Konsum sozialer Medien wird auch mit der Entwicklung von Depressionen in Verbindung gebracht. Eine intensive Nutzung kann das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen (aok.de).


Physische Auswirkungen

Neben psychischen Effekten kann eine erhöhte Mediennutzung auch die physische Gesundheit beeinträchtigen. Langes Sitzen vor Bildschirmen reduziert die körperliche Aktivität, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann


Auswirkungen auf das Gehirn

Die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten und uns orientieren, verändert sich durch die Nutzung digitaler Medien. Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum untersuchte, wie das Gehirn Landkarten verarbeitet, und fand heraus, dass Gitterlinien auf Karten die Orientierung verbessern können (news.rub.de).

Dies deutet darauf hin, dass traditionelle Kartenlesen spezifische kognitive Prozesse aktiviert, die bei der Nutzung digitaler Navigation möglicherweise weniger gefördert werden.


Ein Artikel der Max-Planck-Gesellschaft beschreibt, wie unser Gehirn mentale Karten unserer Umgebung erstellt, um durch die Welt zu navigieren. Die Abhängigkeit von digitalen Navigationssystemen könnte diese natürlichen Orientierungsfähigkeiten beeinträchtigen (mpg.de).


Initiativen zur Reduzierung digitaler Medien in Schulen

Einige Länder und Institutionen reagieren auf diese Erkenntnisse. In England hat beispielsweise das renommierte Eton College ein Smartphone-Verbot für das kommende Schuljahr erlassen und statt Smartphones einfache Mobiltelefone eingeführt, um die negativen Auswirkungen digitaler Medien auf Schüler zu minimieren (welt.de).

Ähnliche Maßnahmen wurden auch in Dänemark umgesetzt, wo Schulen positive Veränderungen wie reduzierte Fehlzeiten und weniger Disziplinarprobleme verzeichnen.


Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit, den Einfluss digitaler Medien auf unsere Gesundheit und kognitive Fähigkeiten kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um negative Auswirkungen zu minimieren.


Der Begriff "Digitale Demenz" wurde von dem deutschen Neurowissenschaftler Manfred Spitzer geprägt. Er beschreibt damit die negativen Auswirkungen übermäßiger Nutzung digitaler Medien auf das Gehirn, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Spitzer argumentiert, dass intensiver Medienkonsum langfristig zu kognitivem Abbau führen kann – ähnlich wie eine Demenz.


Ursachen und Mechanismen

  1. Weniger aktive Hirnnutzung

    • Durch digitale Helfer (z. B. Navigation, Google-Suche, Social Media) trainieren wir unser Gehirn weniger.

    • Fähigkeiten wie Merkfähigkeit, Orientierung und Problemlösung werden seltener genutzt.

    • „Use it or lose it“ – das Gehirn baut ungenutzte Strukturen ab.

  2. Veränderte Gehirnentwicklung bei Kindern

    • Studien zeigen, dass übermäßige Bildschirmzeit die graue Substanz (zuständig für Denken und Lernen) in bestimmten Hirnregionen reduziert.

    • Besonders betroffen sind Bereiche für Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Selbstkontrolle.

  3. Konzentrationsstörungen und Stress

    • Ständige digitale Ablenkung (z. B. Benachrichtigungen, Multitasking) beeinträchtigt die Aufmerksamkeitsspanne.

    • Die Dauerbeschäftigung mit Medien führt zu erhöhtem Stress und schlechterem Schlaf.

  4. Verlust räumlicher Orientierung

    • Digitale Navigation ersetzt klassische Karten – dadurch verkümmert der Hippocampus, der für Orientierung und Erinnerungen zuständig ist.

    • Studien zeigen, dass Menschen, die oft Google Maps nutzen, schlechtere Navigationsfähigkeiten haben als jene, die analoge Karten lesen.


Studien zur Digitalen Demenz

  • University of California, Los Angeles (UCLA): Übermäßige Nutzung digitaler Medien kann das Arbeitsgedächtnis und die kognitive Flexibilität reduzieren.

  • Max-Planck-Institut: Übermäßige Smartphone-Nutzung beeinflusst die neuronale Plastizität, also die Anpassungsfähigkeit des Gehirns.

  • Londoner Taxi-Studie (UCL): Taxifahrer, die sich ohne GPS orientieren, haben einen größeren Hippocampus, während digitale Navigation diese Hirnregion weniger aktiviert.


Gegenmaßnahmen

  • Bewusster Umgang mit digitalen Medien

  • Mehr analoge Aktivitäten (z. B. Lesen, handschriftliches Schreiben, Kartenlesen)

  • Digitale Pausen und Entschleunigung

  • Förderung realer sozialer Interaktionen


Fazit:Die übermäßige Nutzung digitaler Technologien kann langfristig unsere kognitiven Fähigkeiten und Gehirnstrukturen verändern. Um digitale Demenz zu vermeiden, ist ein bewussterer Umgang mit Medien entscheidend.





 

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