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Wussten Sie schon?

IM KERN GETROFFEN – Die Auswirkungen von Traumatisierung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter


Traumatische Erfahrungen prägen unser Leben tiefgehend, besonders wenn sie über längere Zeit anhalten. Ständige psychische oder körperliche Gewalt, Gaslighting oder Ghosting können schwerwiegende Folgen für unsere Psyche haben. Die Auswirkungen dieser Erlebnisse variieren je nach Lebensalter, in dem sie stattfinden, und beeinflussen unser Selbstbild, unsere Beziehungen und unser emotionales Wohlbefinden. Doch was passiert genau in unserer Psyche, wenn wir solchen Belastungen ausgesetzt sind?


Kindheit – Die verletzliche Seele

Die Kindheit ist eine Zeit, in der das Fundament für unser Selbstbild, unser Sicherheitsgefühl und unsere Bindungsfähigkeit gelegt wird. Erlebt ein Kind in dieser Phase wiederholt Trauma, hat das tiefgreifende Folgen:

  • Gestörtes Urvertrauen: Kinder, die Gewalt oder psychische Manipulation erleben, lernen früh, dass die Welt kein sicherer Ort ist. Dies führt zu chronischem Misstrauen gegenüber anderen.

  • Entwicklungsverzögerungen: Emotionale und kognitive Entwicklungsprozesse können gestört sein. Traumatisierte Kinder zeigen häufig Konzentrationsprobleme, Lernschwierigkeiten und soziale Auffälligkeiten.

  • Bindungsstörungen: Durch emotionale Vernachlässigung oder Missbrauch kann eine unsichere oder ängstliche Bindung entstehen, die sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt.

  • Dauerhafter Stresszustand: Das Nervensystem gerät in einen permanenten Alarmzustand (Hypervigilanz), was zu Angststörungen und körperlichen Symptomen führen kann.


Jugendalter – Die Identität im Schatten der Wunde

Die Jugendzeit ist geprägt von Selbstfindung und Ablösung vom Elternhaus. Traumatische Erfahrungen in diesem Alter wirken sich massiv auf diese Prozesse aus:

  • Selbstzweifel und geringes Selbstwertgefühl: Jugendliche, die Missbrauch oder emotionale Manipulation erleben, kämpfen oft mit starken Selbstzweifeln und Unsicherheit.

  • Risikoverhalten: Viele traumatisierte Jugendliche neigen zu selbstschädigendem Verhalten, Drogenkonsum oder gefährlichen Beziehungen, um ihre inneren Schmerzen zu betäuben.

  • Bindungsangst oder abhängige Beziehungen: Während einige sich aus Angst vor Verletzung vollständig von Beziehungen zurückziehen, klammern sich andere verzweifelt an toxische Partner.

  • Depressionen und Angststörungen: Traumatische Erfahrungen verstärken die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen und können zu Suizidgedanken führen.


Erwachsenenalter – Das Erbe der Vergangenheit

Trauma endet nicht mit dem Erreichen des Erwachsenenalters. Unbearbeitete Erlebnisse aus Kindheit und Jugend beeinflussen tiefgreifend unser Verhalten, unsere Emotionen und unsere Lebensentscheidungen:

  • Beziehungsschwierigkeiten: Viele Betroffene erleben entweder große Angst vor Nähe oder geraten immer wieder in destruktive Beziehungen.

  • Chronischer Stress und Burnout: Ein dauerhaft erhöhtes Stresslevel führt oft zu körperlichen und psychischen Erschöpfungszuständen.

  • Schuld- und Schamgefühle: Viele tragen unbewusst die Überzeugung, selbst schuld an ihrem Leid zu sein, was sie in destruktiven Mustern gefangen hält.

  • Dissoziation und emotionale Taubheit: Manche Menschen haben sich so sehr an den Schmerz gewöhnt, dass sie ihn ausblenden – doch das kostet enorme Energie und führt oft zu innerer Leere.


Der Weg zur Heilung

Trotz der tiefen Wunden gibt es Hoffnung. Heilung ist möglich, auch wenn sie Zeit und Geduld erfordert. Einige Ansätze sind:

  • Therapie und professionelle Hilfe: Eine gezielte Traumatherapie kann helfen, alte Wunden aufzulösen.

  • Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Meditation, Journaling und Bewegung unterstützen dabei, wieder eine Verbindung zu sich selbst aufzubauen.

  • Gesunde Beziehungen aufbauen: Sich von toxischen Menschen zu lösen und sich mit unterstützenden, wertschätzenden Personen zu umgeben, kann entscheidend sein.

  • Alte Glaubenssätze hinterfragen: Die Erkenntnis, dass man nicht verantwortlich für das eigene Trauma ist, ist essenziell für die innere Heilung.


Fazit

Traumatische Erfahrungen in Kindheit, Jugend oder Erwachsenenalter haben massive Auswirkungen auf unsere Psyche und unser Leben. Doch die Vergangenheit muss nicht unser Schicksal bestimmen. Durch Bewusstsein, Aufarbeitung und Heilungsarbeit ist es möglich, den Schmerz zu transformieren und wieder in die eigene Kraft zu kommen.




 

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